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ZEICHEN: DER MOND - SICHEL & WAFFE ZUGLEICH

Ein kleiner, sehr grober, historischer Überblick zum Karate – sonst wird dieser Artikel uferlos: Ursprünglich waren diese Kämpfer Bauern in einfacher, nicht gefärbter (also i.d.R. weißer) Kleidung, die der Willkür der gerade Herrschenden schutzlos ausgeliefert waren. Militärische Waffen und deren Anwendung waren ihnen untersagt – also trainierten heimlich sie ihren Körper, ihren Geist und auch ihre Seele als Waffe, um gegen die herrschende Macht anzukommen.

 

Damit waren sie recht erfolgreich –aber die Herrscher waren auch nicht blöd: sie bildeten ihre Soldaten in diesem im bäuerlichen Gewand daherkommenden Karate (was übersetzt „leere Hand“ bedeutet) aus – und ließen ihre Leute wiederum schwarze Kleidung tragen und als lautlose Killer – MIT militärischen Waffen – fungieren. Man nannte die Soldaten Samurai, und die „special force“, die fürs Töten engagiert wurden,  Ninjas. Nachts, im Schutze der – defensiv daherkommenden – Dunkelheit & der Zeit des Schlafes, wurde diese aktiviert.

 

Dieser Historie ist es zu verdanken, dass Karate heute noch vorwiegend in weißer Kleidung betrieben wird, Kendo („Weg des Schwertes)  dagegen in schwarz. – Und beides glücklicherweise mittlerweile friedlich sowie überwiegend sportlich motiviert.

 

Jetzt geht diese Geschichte aber noch weiter: Die Soldaten, die die Herrscher selbst herangezüchtet hatten, begingen irgendwann so eine Art Militärputsch – dank ihrer Ausbildung waren sie damit auch höchst erfolgreich. Das wiederum hatte zur Folge, dass verschiedene Samurai & Ninjas gegeneinander um die Vorherrschaft des Landes kämpfen. Die Kriege waren grausam & militärisch oft gleich stark.

 

Allerdings begannen manche der Kämpfer irgendwann zu kapieren, dass sich die Gewalt-Spirale nur noch weiter hochschraubt, wenn man weiter kämpft  – gleichsam konnten sie nicht aufhören zu kämpfen, da sie kein Interesse daran hatten, selbst zu sterben (oder Angehörige zu verlieren). --- Was taten diese? Sie besannen sich auf den Ursprung des Kampfes: die leere Hand. Karate. Und: die Bauern. Diese nutzten u.a. Sicheln, um ihrer Feldarbeit nachzukommen – aber auch, um sich damit zu trainieren. (Auch heutige Karate-Schüler kennen Reisfeld-Übungen)

 

Nun folgt ein kleiner Einschub: In den alten Philosophien – Tao, Zen, aber auch Astrologie - war der Mond immer ein Zeichen für „Gefühl“, „Seele“, „Inneres“ – und war auch immer irgendwie passiv zur Sonne, wusste aber auch um seine Bedeutung (Ying-Yang: die Sonne erkennt sich nur durch den Mond, der als Spiegel fungiert) . Dabei durchläuft er verschiedene Stadien – u.a. den einer Mond-Sichel. Man könnte auch sagen: einer Bauern-Sichel, wie sie zum Gras-Mähen verwendet wurde/wird.

 

Zurück zu den Samurai/Ninjas: jene, die sich dem eben skizzierten „inneren Kern“ verschrieben hatten, trugen als Zeichen: die Sichel. Man kann dieses Zeichen  als Mondsichel interpretieren, als Bauernwerkzeug, aber eben auch als Waffe (Schwert). Das schwarze Gewand ließ sie zwar wie totbringende Krieger aussehen, auch ihre Waffen konnten sie nicht ablegen (um sich selbst und die, die sie liebten & für die sie kämpften, nicht zu gefährden) – aber sie standen im Zeichen des Karate & kämpften für die „weiße Sache“. Sie waren in enger Verbundenheit mit jenen, von denen sie als ihr seelisches Rüstzeug zuerst bekommen hatten: den Bauern – ihre ersten Lehrer, noch bevor Herrscher das Karate missbrauchten. – Jene Energie wirkt quasi nach & durch den Kampf hindurch gelang Einheit.

 

Mittlerweile tragen die meisten Karate-Treibende weiße Anzüge; und manche auch schwarze. Diskussionen darüber gibt es bis heute – verbal geführt. Trainiert wird gemeinsam. Auch trainieren manche Menschen Kendo und Karate gleichsam. Alles im Zeichen des friedlichen  Mondes. Der gemeinsame Ursprung lautet: Frieden sowie Machtlosigkeit.

 

Summa summarum: Ein schwarzer Anzug sieht nur manchmal schwarz aus – er ist es nicht immer. Gleichsam bedeutet ein Kämpfer in weißer Kleidung / im reinen Gewand nicht automatisch Friedfertigkeit.
Doch es ist ebenso:  – jetzt sind wir bei der Ausübung des Mondes im philosophisch/naturalistisch/astrologischen Sinne: Manche unschuldig daherkommende Bauern-Sichel nur wie eine Sichel aus – und wird als Waffe benutzt. Auch der „gute alte Mond“, wie es in so vielen Märchen heißt, hat sein zerstörerisches Sichel-Potential in sich. – Es kommt letztendlich darauf an, dies zu erkennen & was wir daraus machen.

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